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14.06.17

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Partner im Projekt „DIMA – Dezentrale Intelligenz für modulare Anlagen“

Wir arbeiteten als erster Anbieter eines Prozessleitsystems an dem von WAGO initiierten Projekt „DIMA – Dezentrale Intelligenz für modulare Anlagen“ mit. Ziel ist es, einen De-facto-Standard für die dezentrale, modulare Automatisierung von Prozessanlagen und für effizientes Engineering zu schaffen. Dieser richtungsweisende Ansatz soll sich zunächst in der Prozessindustrie und dann auch in weiteren Branchen etablieren.

Schwankende Beschaffungs- und Absatzmärkte, die flexible Verlagerung von Produktionsstandorten sowie der steigende Bedarf an kundenspezifischer Individualisierung des Produktportfolios führen zu immer kürzeren Produkt- und Innovationszyklen in der Prozessindustrie. Konventionell aufgebaute prozesstechnische Anlagen sind meist nicht ausreichend flexibel und können die Einführung neuer Produkte und veränderte Produktionsmengen oft nicht effizient bewältigen.

DIMA für eine höhere Individualisierung

WAGO hat das Projekt „DIMA – Dezentrale Intelligenz für modulare Anlagen“ ins Leben gerufen, um dem Wunsch nach der Individualisierung von verfahrenstechnischen Anlagen und einem hohen Grad an Modularität in der Automatisierung von Produktionsprozessen begegnen zu können. Die Gremien der NAMUR und des ZVEI haben den DIMA-Ansatz übernommen, um diesen weiter zu spezifizieren. Ziel der Zusammenarbeit ist es, langfristig einen internationalen Standard zu erarbeiten.

Serviceorientierte Architektur

Die Idee des DIMA-Konzepts ist es, eine Gesamtanlage aus mehreren autarken Anlagenmodulen zusammenzusetzen. Ein Anlagenmodul bildet dabei jeweils einen oder mehrere standardisierte Prozessschritte ab, führt Prozeduren, Operationen oder Funktionen aus und stellt diese dem übergeordneten Prozessleitsystem zenon als Dienst (Service) zur Verfügung. Es nimmt damit die Stellung eines Serviceanbieters ein. zenon kann die vom Modul angebotene Dienstleistung abrufen und fungiert somit als Servicenutzer. DIMA bedient sich damit des Paradigmas der serviceorientierten Architektur (SOA). Im DIMA-Konzept verfügt jedes Modul über eine eigene „Intelligenz“ und ist mit einer eigenen WAGO-Steuerung ausgestattet. Sie dient dazu, die Dienste auszuführen und den Modulstatus zu überwachen.

Elektronisches Beschreibungsmodell: Module Type Package

Um die DIMA-Methodik technisch umzusetzen, ist eine neue Definition für die Beschreibung von verfahrenstechnischen Anlagenmodulen erforderlich: das „Module Type Package“ (MTP). In diesem MTP sind die Kommunikationsparameter, die Dienste sowie grafische Informationen hinterlegt. Hinzu kommen weitere Beschreibungen zu Status, Diagnose, Historie und Archivierung.

Handling und Management der Module

Um den gesamten Engineering- oder Re-Engineering-Prozess so effizient wie möglich zu gestalten, haben wir ein MTP-Handling- und Managementsystem entwickelt. Mit diesem System können Unternehmen die MTPs einlesen und alle benötigten Variablen und Bedienbilder sowie deren Verknüpfungen anlegen. Anwender können zudem zu jedem Zeitpunkt nachverfolgen, welche Artefakte in zenon durch welches MTP erzeugt wurden. Dies ermöglicht es, die verschiedenen, im Prozess erforderlichen Module auch im laufenden Betrieb der Anlage anzubinden. zenon bietet auch die Möglichkeit, kundenindividuelle Dienste und Bedienbilder auszuwählen und zu exportieren. So können Unternehmen ein Konzept der Wiederverwendung aufsetzen und Kosten senken. Zudem werden die im MTP enthaltenen Dienste als Grundfunktionen im zenon Modul „Batch Control“ angelegt. Die Grundfunktionen können nach Bedarf parametrisiert und in Form von Rezepten miteinander verknüpft werden. Nach diesem Schritt ist der Produktionsprozess der Anlage ablauffähig. Bei Bedarf können durch die angelegten Variablen noch modulübergreifende Verriegelungen in zenon implementiert sowie zusätzliche Meldungen angelegt werden.

 

Weitere Informationen zu dem von WAGO initiierten Projekt „DIMA“ finden Sie auf www.dima-process.com. Falls Sie Fragen haben, können Sie sich auch gerne an unseren Projektverantwortlichen Philipp Schmidt wenden.

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